geb. in Hamburg
Die Treppe hoch, dann gleich rechts – da stand in der Leihbücherei das Regal mit den Science-Fiction-Romanen. Entdeckt habe ich es, nachdem ich sämtliche Jugendbücher durchgelesen hatte und auf der Suche nach neuem Lesestoff in die Erwachsenenbücherei gewechselt war. Mein erster SF-Roman war ein Buch von Isaac Asimov, es ging um eine außerirdische Spezies, die auf ihrem Planeten kurz vor der Ausrottung stand, weil von ihrer Welt Energie zur Erde transferiert wurde. An den Titel kann ich mich nicht mehr erinnern, und so richtig angefixt hatte mich das Buch noch nicht. Doch ich ahnte, da war noch mehr dran, als es auf den ersten Blick den Anschein hatte. Und schon bald schleppte ich Bücher von E. E. „Doc“ Smith, A. E. van Vogt, Poul Anderson, Frederik Pohl, Cyril Kornbluth, Anne McCaffrey, Andre Norton, Leigh Brackett und noch mehr von Asimov nach Hause.
Irgendwann entdeckte ich dann auch Eric Frank Russel und Jack Vance, und da wusste ich: Ja, das ist es! Das Regal in der Leihbücherei war schon längst ausgelesen, mein Taschengeld leider nicht sehr hoch. Aber ich wollte mehr – mehr unbekannte, aufregende fremde Welten. Also fing ich selbst an zu schreiben. Und kurz darauf beschloss ich, dass ich Schriftstellerin werden wollte. Also suchte ich mir aus den Büchern die Verlagsadressen raus und schickte meine Stories an die Herausgeber. Dummerweise hatten fast alle großen Verlage ihre SF-Reihen eingestellt oder runtergefahren, und so konnte ich bald meine Wand mit Ablehnungsschreiben tapezieren. Trotzdem erhielt ich ein sehr interessiert klingendes Schreiben von einem der größeren Verlage. Ein Verkauf wurde leider nicht daraus, nur eine Kurzgeschichte. „Intergalaktische Interferenzen“ schildert ziemlich genau, wie es mir damals als „hoffnungsvolle Nachwuchsautorin“ ergangen ist (die Namen der Beteiligten wurden natürlich geändert).
In diesem Jahr ist es nun 25 Jahre her, dass ich meine ersten Kurzgeschichten verkaufte, drei auf einen Streich – „Intergalaktische Interferenzen“ gehörte übrigens dazu. Ich sah eine glänzende Laufbahn als Science-Fiction-Autorin vor mir. Ja, so naiv war ich damals. Ich kann mich jedoch glücklich schätzen, dass ich immer noch schreibe. Fünf Romane, zwanzig Hörspiele und zahllose Kurzgeschichten wurden mittlerweile veröffentlicht, bzw. produziert.
Ja, es war ein guter Tag, an dem ich das Regal, rechts von der Treppe, entdeckte.
Bevor sie an Bord der Stern von Beteigeuze ging, glaubte Mimsy Mimkovsky das Schlimmste, das ihr auf der Reise zum Planeten Proxima Centauri 2 passieren könnte wäre, die Launen von Madame Halcion, ihrer Arbeitgeberin, ertragen zu müssen. Doch die exzentrische Diva und ihr überheblicher Impressario sollten bald das Geringste von Mimsys Problemen sein. Auf dem luxuriösen Kreuzfahrtraumschiff ist kaum einer der Passagiere, was er vorgibt. Als bei den Proben zur traditionellen Bordrevue "Schieß mich zum Mars, Liebling" eine wichtige Requisite verschwindet, ist dies der Auftakt einer furiosen Space Opera die ihresgleichen sucht.
Die Autorin vermischt Science-Fiction, ebenso schamlos wie stilsicher, mit Elementen der Screwball-Comedy und des viktorianischen Unterhaltungsromans. Abgerundet wird das brisant-amüsante Spektakel mit einem guten Schuss Steampunk.
Erschienen 2011 in der Edition Phantasia
Hier kommt die Flut ... In Europa sind ganze Länder überschwemmt, der Katastrophentourismus blüht. Crack war Popcorn gegen die neuen Alien-Drogen. Das World Wide Web ist längst abgeschaltet. In Hamburg setzt eine junge Reisende den Fuß an Land: Skadi aus dem Reich des ewigen Eises, randvoll mit Neugier und stillem Charisma. Ihre Töne sind hell, voller Fragen - nicht wund und düster wie die Songs von Blue, schwermütiger Gitarrist der Rockband Bladerunner. Nicht hart und grimmig wie Sunshine, Anführerin der Berliner Tunnel-Soldaten. Nicht zynisch-überdreht wie der Straßenschlaue Nachwuchshacker Wiesel. Skadi, Blue, Sunshine und die anderen - niemand von ihnen hat eine Mission, alle wollen bloß überleben und gelegentlich die abscheulichen Vierfinger ärgern, die sich auf der Erde breit machen ...
Erschienen 1999 bei Argument/Ariadne
Downtown. In den Asphaltschluchten der futuristischen Metropole ohne Namen tummeln sich Junkies und Dealer, Malocher, Künstler, Gangster und Halbweltler. Dazwischen die Downtown-Cops, korrupt und längst Teil des Spiels, die nur noch den Schein wahren. Und schließlich die City Force. Wenn die Killerkommandos der Triaden und Kartelle auf jedes bewegliche Ziel das Feuer freigeben, wenn die Drogenbosse um Territorien und Kunden kämpfen und sich die Gangmitglieder in den Straßen abstechen, sind die Agenten der City Force lebendige Glieder der letzten Barriere zwischen einem krebszerfressenen sozialen Gefüge und dem endgültigen Chaos. Werd Dealer oder arbeite dich als Schläger in 'ner Gang nach oben, werd 'n verdammter Politiker oder geh zur City Force. Straßenratte Donovan wählt Letzteres, solange sie noch wählen kann. Als zugeteiltes Anhängsel der berüchtigt risikofreudigen City Force-Agentin DelMonico gibt man ihr kaum Überlebenschancen. Doch Donovan ist zäh und lernt schnell von ihrer erfahrenen Partnerin. Bis die beiden an einen zu heißen Fall geraten und DelMonico plötzlich verschwunden ist...
Erschienen 2001 bei Argument/Ariadne
Was tut ein junger Glücksspieler, wenn ihn das Glück verlässt?
Luke Harrison kehrt den Schlägertrupps der Erde den Rücken und sucht sein Heil auf dem roten Planeten. Doch Mars ist eine einzige Enttäuschung und vorerst Endstation für den Abenteurer mit den leeren Taschen. Die Lage scheint sich zu bessern, als Lady Rhiannon von Dardariee ihn anheuert, um dem mächten Handelsherrn Gharf gestohlene Schwingkristalle abzujagen. Noch ahnt Luke nicht, dass er bei dieser Mission um sein Leben spielt.
Erschienen 2000 bei Argument/Ariadne
Luke Harrison, Glücksspieler, Pilot und Abenteurer, strandet auf dem abgelegenen Minenplaneten Proxima Centauri V. Dort lässt er sich von einer mysteriösen Lady engagieren, um ihren verschwundenen Onkel Jack zu finden.
Von wegen Familienzusammenführung! Luke ist der nichts ahnende Köder auf der Jagd nach einem sagenhaften Claim. Die Gelegenheit, seine Feinschaft mit dem korrupten Handelsherrn Gharf von Ganymed aufzufrischen.
Erschienen 2000 bei Argument/Ariadne
In naher Zukunft und auf fremden Welten – dystopische Kurzgeschichten
Neben der Titelgeschichte vereint die Sammlung Nachtbrenner alle in Alien Contact und c’t veröffentlichten, Cyberpunk-Stories von Myra Çakan aus den Jahren 1990 bis 2004, darüber hinaus die Stories „Im Netz der Silberspinne“, „Das kalte Licht der Sterne“ und „Fremde Schatten“, und als Erstveröffentlichung u. a. das im Universum des Cyberpunk-Romans Downtown Blues angesiedelte „Nachtschicht“ sowie das Hörspielmanuskript von „Nachtbrenner“, das 2011 vom SWR produziert und gesendet wurde .
Erhältlich als auf 200 handsignierte, nummerierte Exemplare limitierte Vorzugsausgabe in der Edition Phantasia und als eBook.